In ihrer Anwendung sind die modernen Verbände eher spezifisch und müssen deshalb differenziert eingesetzt werden.
1) Alginate
… werden aus Braunalgen gewonnen und in Form des faserigen Kalzium- oder Kalzium-Natriumalginats als Wundkompressen oder als Wundtamponade verwendet. Sie haben eine große Aufnahmekapazität und bilden durch die Aufnahme von Wundexsudat unter starker Quellung ein zähflüssiges, formstabiles Gel das die Wunde feucht hält.
2) Hydrokolloide
… bestehen aus quellfähigen Partikeln. Wenn sie Sekret aufnehmen, bildet sich ein Gel, das die Wunde feucht hält. Hydrokolloidverbände werden in allen Wundphasen eingesetzt.
3) Hydrogele
… werden als Fertigverbände oder als Gel in Tuben hergestellt. Sie besitzen einen hohen Wasseranteil. Aus diesem Grund sind sie speziell zum Aufweichen sowie Ablösen trockener Nekrosen und Beläge geeignet.
4) Schaumstoffe
… besitzen ein hohes Aufnahmevermögen für Wundexsudat und quellen bei der Feuchtigkeitsaufnahme auf ohne sich zu verflüssigen. Sie können beim Verbandswechsel rückstandsfrei entfernt werden.
5) Silber-Aktivkohle-Wundauflagen
… eignen sich zur physikalischen Wundreinigung bei infizierten oder infektgefährdeten Wunden. Die Anwendung von elementarem Silber bewirkt einen bakteriziden Effekt und die Aktivkohle bindet Mikroorganismen und Geruch. Zur Aufnahme des Wundsekrets ist eine Kombination mit einem Sekundärverband nötig.
Diese Materialien können kombiniert werden, um ihre optimale Wirkung zu erzielen.